22.06.23
Der grüne Ortsverband Arnstein hat zu einem grünen Frühstück – „Kaffee mit Inhalt“ mit der Landtagsdirektkandidatin Anja Baier (Karlstadt) und der Bezirkstagslistenkandidatin Angelika Rütz-Holst (Zellingen) ins Pfarrheim St. Kilian eingeladen. Rund 20 Gäste konnte Ortsvorsitzende Helga Gößmann zum reichhaltigen Bio-Frühstücksbuffet begrüßen. Vom Müsli, Obst, Marmeladen, selbstgemachten Brotaufstrichen bis Käse und Wurst vom Hofladen Volk und Unverpackt Laden Weltkind mit heimischen Backwaren aus Stetten, war alles geboten.
Im lockeren Gespräch erläuterten Anja Baier und Angelika Rütz-Holst die grünen Positionen zu den Themen Frauen, Familie, Kinder, Pflege und Beruf. Das Thema Work-Life-Balance nahm breiten Raum in der Diskussion ein. Baier: „Wir befinden uns auch in der Arbeitswelt in einer Umbruchphase. Viele Menschen möchte mehr gemeinsame Zeit mit der Familie verbringen, aber Teilzeit für beide Elternteile ist noch sehr selten so möglich, so dass auch das Familieneinkommen existenzsichernd ist.“ In vielen Berufen der Sorgearbeit, Pflege und Kindererziehung werde großer Personalmangel beklagt. Was wiederum zur Überlastung des vorhandenen Personals führt und damit auch diese Berufe unattraktiv macht. Rütz-Holst: „Es ist ein Teufelskreis, der nur mit besseren Arbeitsbedingungen, besserer Bezahlung, guter Ausstattung sowie Fortbildung und Aufstiegsmöglichkeiten begegnet werden kann.“ Beklagt wurde aus der Runde auch, dass Frauen für die gleiche Arbeit immer noch weniger Geld bekommen und dabei noch durch die Sorgearbeit mehrfach belastet sind. Sie managen oft zusätzlich zur Berufstätigkeit die Familie und kümmern sich noch um zupflegende Angehörige. Dies führe zur Überlastung und gesundheitlichen Beschwerden. Das könnte u.a. durch mehr Entlastungsangebote für die häusliche Pflege (Tages- und Nachpflegeangebote) wesentlich abgemildert werden. Auch seien teilweise die Kinderbetreuungsangebote noch nicht ausreichend.
Etwa 300.000 ausgebildete Pflegekräfte seien derzeit nicht mehr in ihrem Beruf tätig. Durch veränderte Rahmenbedingungen müsse versucht werden, diese wieder in ihren Beruf zurückzuholen. Das sei naheliegender, nachhaltigerer und finanziell günstigerer Ansatz als Pflegekräfte aus dem Ausland zu holen.
Alle waren sich einig, es gibt viele Stellschrauben um hier Verbesserungen zu erreichen. Aber einfache Lösungen gebe es auch hier nicht. Die Teilung der Sorgearbeit auf beide Partner in der Familie ist ein wichtiger Ansatz, hier muss noch mehr Bewusstsein geschaffen werden.