Ukraine und Schutzsuchende in Karlstadt

MEINE THEMEN

Eine Sache, die uns alle seit langem und auch in den nächsten Jahren beschäftigen wird, ist die Aufnahme von Schutzsuchenden. Sei es aktuell aus der Ukraine oder anderen Krisengebieten. Wie schaffen wir es, diese teils traumatisierten Menschen in unsere Gesellschaft, in unser soziales Leben und in unsere Arbeitswelt zu integrieren? Hier sehe ich große Herausforderungen, aber auch große Chancen. Diese Menschen sind eine Bereicherung für unsere Gesellschaft und nicht zuletzt auch für unseren Arbeitsmarkt. Aber dafür muss die Integration gelingen. Vor einigen Wochen durfte ich Omid, 2015 aus Afghanistan geflüchtet, bei uns auf der Intensivstation einarbeiten. Er hat mir von seiner ersten Zeit in Deutschland erzählt. „Meine Eltern sind noch immer nicht hier angekommen“ war eine seiner Aussagen. 

Aber es muss uns gelingen, dass ALLE hier ankommen. Nicht nur, weil wir wie im Fall von Omid, Fachkräfte dringend brauchen. Wir können uns in unserer Demokratie keine Parallelgesellschaften leisten. 

Der wichtigste Schlüssel dazu ist das Erlernen der deutschen Sprache, daher müssen wir alles daransetzen, dass dieses durch Sprach- und Integrationskurse auch ermöglicht wird.

Außerdem brauchen die Kommunen dringend mehr Unterstützung bei Unterbringung und Integration, sei es finanziell, personell oder durch die zur Verfügungstellung von Wohnraum.  

Mit Beginn der Ukrainekrise ergab sich dann neben der Betreuung der Schutzsuchenden ein neues Aufgabenfeld. Es gründete sich die Ukrainehilfe Karlstadt, die Hilfsgüter für das Kriegsgebiet sammelt und mit LKWs an die Grenze transportieren lässt. Neben dem Sortieren von Medizinischen Hilfsgütern hatte ich die Gelegenheit, den Menschen aus dem Kriegsgebiet hier zu begegnen und so direkt und hautnah von ihren persönlichen Schicksalen zu erfahren.